Chronik der
RG Hausen - Zell 1971 e.V.
Einen Meilenstein im Ringkampfsport am Oberrhein legten 1971 die beiden Stammvereine, die Kraftsportabteilung des TV Hausen (KSA Hausen, gegr. 1955) sowie der Athletik-Sportverein Zell i. W. (ASV
Zell, gegr. 1906), als die Vorstandschaften beider Vereine am 11. Juni 1971 im Cafe Läubin in Hausen die Ringgemeinschaft Hausen-Zell gründeten.
Seither ist der Name der Kombinierten in der ganzen Bundesrepublik ein Markenzeichen geworden. Diese kluge Entscheidung war Ergebnis zweier Männer, die vom Ringkampfsport am Oberrhein mehr
erwarteten, als nur im Bezirk oder in Südbaden eine führende Rolle zu spielen. Der heutige Ehrenvorsitzende der RG, Heinz Georg, und der 1977 nach einen Verkehrsunfall viel zu früh
verstorbene Vorsitzende des ASV Zell , Wilhelm Maier, können auf ihre damalige weitblickende Entscheidung stolz sein, denn durch die Vereinigung der beiden Kräfte wurde das Ringen am Oberrhein in
den vergangenen Jahrzehnten geprägt.
Gleich im ersten Jahr der Gemeinsamkeit feierte die Ringgemeinschaft Hausen-Zell den Meistertitel in der Verbandsliga Südbaden. Dem Aufstieg in die Oberliga folgte der Durchmarsch in die damalige
Badenliga. Der Sprung in die absolute Spitze Badens war somit erreicht. Durch die Neuordnung der Ringerligen nach der Verbandsrunde 1974/75 und dem erreichten 4. Tabellenplatz qualifizierte man
sich für die neue 2. Bundesliga Gruppe Südwest.
Die ersten Jahre in der 2. Bundesliga war es ein erbitterter Kampf um den Klassenerhalt. Oft entschied ein Kampf über den Ligaerhalt, der mit vereinten Kräften und eisernem Willen immer wieder
geschafft wurde.
Auch das Ringerkarussell begann sich in diesen Jahren kräftig zu drehen. Alexander Senn, Herbert Sutter, Sven Wagner und Erwin Strittmatter verließen den Verein, andere langjährige
Leistungsträger wie Erwin Strütt, Max Keller oder Klaus Asal beendeten ihre langjährigen Laufbahnen. Dafür wuchsen neue Talente heran bzw. wechselten zur RG.
Rene Trüby, Karlheinz Hohler, Roland Vögtlin und die Schweizer Männi Schürch, Gottfried Brönnimann und Markus Karlen waren die ersten Verstärkungen. Ihnen folgte mit Edgar Wolfer eine langjährige
absolute Stütze der Mannschaft.
Der erste Generationswechsel wurde mit den Neuverpflichtungen geschafft und langsam mauserte sich das RG-Team zu einer schlagkräftigen Einheit, die sich im Mittelfeld der 2. Bundesliga
etablierte. Die Leistungsträger jener Tage waren Alfred Sutter, Rene Trüby, Edgar Wolfer, Karlheinz Hohler, Rainer Berger, Roland Vögtlin, Frank Philipp, Rolf Kiefer sowie die Gebrüder Udo und
Peter Bauer und Jürgen und Werner Eiselt.
In den 80-gern setzte sich die positive Entwicklung der Mannschaft fort. Mit Thorsten Gut stieß ein hoffnungsvolles Talent zur RG, das zusammen mit Edgar Wolfer eine Bank in den leichtesten
Gewichtsklassen bildete.
Rene Trüby, Karlheinz Hohler sowie später Roland Vögtlin verließen wieder den Verein. Andere beendeten ihre Karriere freiwillig oder mussten diese wie Udo Bauer verletzungsbedingt beenden. Eigene
Talente wie Matthias Matt, Dirk Gersbacher, Jörg Denner, Peter Schwald, Kurt Strütt oder Uwe Hörth drängten nach.
Peter Eichin und Jürgen Tscheulin waren die ersten "Altbadischen" Ringer im RG-Team. Mit den Brüderpaaren Bernd und Rainer Eiche sowie Eric und Karsten Backhaus stießen weitere große Jungtalente
zur RG.
RG-Trainer Udo Bauer verstand es immer wieder die Talente weiter zu entwickeln und an den Leistungsstandard der zweiten Ringer-Bundesliga heranzuführen.
Im Jahr 1986 konnte mit der Vizemeisterschaft der größte Erfolg in der 2. Bundesliga verbucht werden. Die beiden entscheidenden Kämpfe gegen Lahr-Kuhbach wurden jedoch verloren und der Sprung in
die Deutsche Eliteklasse knapp verfehlt.
Ein Jahr später wurde die erste Teilnahme an Deutschen Jugend Mannschaftsmeisterschaften geschafft. Das A/B-Jugendteam erkämpfte sich in Anger/Bayern die nie erwartete Bronze - Medaille.
Weitere vordere Platzierungen wurden in den späten 80-er Jahren in der 2. Liga erkämpft. Bei den Top-Kämpfen säumten 800-1000 Zuschauer die heimische Ringermatte. Im Boom der ersten Mannschaft
zog die 2. Mannschaft nach und schaffte nach dem Aufstieg in die Verbandsliga auch den Aufstieg in die Südbadische Oberliga.
Die tolle Bilanz von 3 Deutschen Meistertiteln im Jahre 1987 (Thorsten Gut, Peter Schwald, Karsten Backhaus) erhöhten zwei Jahre später Jörg Denner, Eric und Karsten Backhaus sowie Bernd und
Rainer Eiche mit insgesamt 5 Meistertiteln. Ein Novum in der Vereinsgeschichte.
Die fünf Talente waren auch verantwortlich für die 2. Mannschafts-Medaille als beim 2. Start bei einer Deutschen A/B Jugendmannschafts- Meisterschaft erst der Finalkampf in Ehningen/Württemberg gegen den KSV Witten verloren wurde, man jedoch somit die Silbermedaille erkämpft hatte.
Mit Niels Kiefer und Gerd Homberger stießen zwei weitere 'Altbadische' Ringer zur RG.
Doch nach Höhenflügen kommt meist der tiefe Fall. Die RG, seit ihrer Gründung immer nur nach oben orientiert, stand vor schweren Zeiten. Mit der Veränderung der politischen Lage veränderte sich auch das Leistungsgefüge in den Ringerligen.
Den guten Platzierungen in den Jahren 1990 und 1991 in der 2. Liga folgte 1992 auch aufgrund der Ligenreduzierung der Sturz in die Drittklassigkeit. Die Abgänge der Leistungsträger Eric und Karsten Backhaus konnten zudem nicht verkraftet werden. Trotz Gründung eines Förderkreises und der Riesenschar von RG-Fans beim entscheidenden Kampf in Kollnau konnte die zweite Bundesliga nicht gehalten werden und der Abstieg in die Oberliga war perfekt.
Ein Jahr später fehlte dem RG-Team beim großen Showdown in der Zeller Stadthalle vor ca. 1.100 begeisterten Zuschauern gegen den SV Triberg letztlich 2 Punkte um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Dies gelang auch ein Jahr später nicht. Dies bedeutete dann auch den Abschied von den Gebrüdern Eiche und dem Ringeridol Edgar Wolfer.
In der Jugendarbeit war man jedoch weiterhin sehr aktiv und konnte 1993 erstmals mit einer Mannschaft an den Deutschen C/D - Jugend Mannschaftsmeisterschaften teilnehmen. In Aachen wurde dabei der 5. Schlussrang erkämpft. Die Talente dieser Mannschaft, wie Axel Kiefer oder Mike Mühlemann, sollten später wieder in die erste Mannschaft integriert werden. Zudem wechselte mit Sven Kiefer ein weiteres Talent zur RG-Jugend.
1995 kämpfte man von vorne herein gegen den Abstieg aus der Oberliga, das Ziel, der erforderliche 3. Rang, der den Aufstieg in die neu gegründete Regionalliga bedeutet hätte, war in weiter ferne.
Im darauffolgenden Jahr begann dann der Wiederaufbau der Mannschaft. Mit der Rückkehr des Routiniers Edgar Wolfer und dem Neuzugang Andreas Vollmer sowie dem Einbau der Nachwuchskräfte begann der steile Aufstieg zurück in die 2. Bundesliga.
Auch feierte man 1996 das 25-jährige Bestehen, die 'Silberne Hochzeit', der RG mit einer mehrtägigen Veranstaltung.
1997 stand erstmals die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft in Zell auf dem Vereinsprogramm. Diese fand am 14. und 15. Juni statt, als sich die besten deutschen Nachwuchsmannschaften der A/B-Jugend in Zell trafen. Bei der sehr stark besetzten Deutschen Meisterschaft konnten unsere Youngstars den guten 7. Schlussrang belegen. Viel Lob konnten sich die RG - Organisatoren auch durch die Teilnehmer und offiziellen DRB- und Verbandsfunktionäre einheimsen.
In der Vereinsführung änderte sich in den folgenden beiden Jahren viel. Bernd Leimgruber, der Mitte der 80-er in die Fußstapfen von Heinz Georg als RG - Verantwortlicher trat und seit dem Tod von Wilhelm Maier Vorsitzender des ASV Zell war, gab sein Amt 1997 an Rainer Waßmer weiter. Ein Jahr später gab Udo Bauer nach über 20 Jahren sein Trainersamt auf .
Gleichzeitig wurde nun die Verschmelzung der beiden Vereine durch die beiden Vorstände Rainer Waßmer und Frank Philipp, der seit einigen Jahren die Vereinsführung der KSA Hausen von Heinz Georg übernommen hatte, vorbereitet. Diese wurde dann bei der Generalversammlung am 12. Juni 1999 vollzogen und man gab sich den heutigen Namen
" RG Hausen-Zell 1971 e.V. "
Nach 28 Jahren 'Verlobungszeit' war nun die Heirat der beiden Vereine offiziell vollzogen und vollendet was am 11.06.1971 begann.
1997 kehrte Axel Sutter an die Stätte seiner ersten Ringerjahre zurück und half entscheidend mit die Meisterschaft in der Oberliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga Baden-Württemberg zu erkämpfen.
Mit Gheorghe Corduneanu und Marek Cwalina konnten zwei Top-Athleten verpflichtet werden. Mit dem erkämpften 3. Schlußrang war der nicht erwartete direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga für die Schützlinge von Edgar Wolfer, der das Trainersamt von Udo Bauer übernommen hatte, geschafft.
Wie beim ersten Aufstieg in die 2. Bundesliga Mitte der 70-er Jahre konnte das Ziel nur Klassenerhalt lauten. Dieser konnte dann auch in den beiden letzten Jahren erkämpft werden obwohl die Mannschaft nur unwesentlich verändert wurde.